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Pienza

Die Stadt Pienza  verdankt ihren Namen und ihren Ruhm  Enea Silvio Piccolomini, berühmt als Papst Pius II. Im Hochmittelalter unter dem Namen‚ Corsignano’ bekannt, wurde die Ortschaft eine so wichtige sienesische Festung, dass sie  in einer Novelle Giovanni Boccaccios Erwähnung fand.

Größtenteils wurde die schöne Architektur unter Papst Pius II. zwischen 1459 und 1462 realisiert, wozu er einen der berühmtesten Architekten seiner Zeit, Bernardo Rossellino, nach Pienza rief, um eines der außergewöhnlichsten architektonischen und urbanistischen Werke des 15. Jh. schaffen zu lassen.

Magisches Zenturm ist die berühmte trapezförmige Piazza wo sich der Corso Rossellino, Palazzo Piccolomi und Palazzo Borgia befinden. Die Kathedrale, im Renaissancestil, hat einen hellen 3-schiffigen Innenraum. Meisterwerk Rossellinos ist auch der prachtvolle Renaissancepalast Piccolomini, mit seinem eleganten Hof und dem hängenden Garten. Das Städtchen beherbergt neben der Kirche San Francesco (13. Jh.) und dem ‚Pieve di Corsignano’(11. bis 13. Jh.) noch weitere Gebäude (kommunale und bischöfliche) des 15.Jahrhunderts.

Monticchiello

Auf dem Hügel von Monticchiello wurden zahlreiche etruskische und römische Spuren gefunden.

Schon im 8. Jh. unterstand die Gemeinde Monticchiello der amiatinischen Abtei San Salvatore.
Die Burg ging von der Familie der Adolbrandeschi in die Hand der Forteguerri und später in die der Kirche über, die sie dann, solange die Machtausweitung der Kommune Sienas noch nicht das Val’d’Orcia erreichte hatte, als Lehn an die teutonischen Ritter weitergab.

Unter den Balzanas, geriet Montichiello zu einer Grenzfestung. Karl V. gelang ihre Eroberung im Jahr 1553, aber der hartnäckige Widerstand der Einwohner blieb lange Zeit berühmt.
Bis 1778 verwaltete sich die kleine Kommune nach eigenen Statuten. Während des letzten Weltkriegs, am 6. April 1944, wurde Monticchiello Schauplatz einer dramatischen Schlacht, die ,die überlegene Kraft des lokalen Widerstands demonstrierte.

Die Ortschaft beherbergt immer noch die würdevollen Reste der mittelalterlichen Festung, die entschieden mit dem Renaissancebild der Stadt Pienza kontrastieren.
Die robuste Ringmauer und der Befestigungsturm, die auf dem Hügel emporragen ,sind Zeichen der bewegten Vergangenheit der Ortschaft, Bollwerk des Verteidigungssystems der Republik Sienas .

S. Quirico d'Orcia

Dies ist eine sehr alte Ortschaft, möglicherweise etruskischer Herkunft, befindet sich auf einem Hügel, der die Täler  ‘Valle dell’Asso und ‘Orcia Tal’ trennt.

Anerkennung findet die Domschule: nach außen weißt es drei Portale vor, ein in Sandstein  gehauenes Romanisches, ein Zweites, aus dem Jahr 1288, welches beachtliche Skulpturen zeigt und das Dritte, mit einem Stil im Übergang zwischen Romanik und Gotik.

Die Kirche San Francesco (auf dem Hauptplatz der Ortschaft) ist in ihrem Inneren mit verschiedensten gotischen Elementen versehen. Horti Leonini, um 1580 von Diomede Leoni realisiert, sind ein wunderbares Beispiel italienische Gartenarchitektur. Betritt man den Garten,  dessen Eingang sich zwischen der Burgmauer und dem Hauptplatz des Ortes befindet, öffnet sich eine lange perspektivische Flucht, die von in geometrische Form getrimmten Buchsbaumhecken gesäumt wird. Sie bilden den Hintergrund für ein Bühnenbild aus einem Dickicht jahrhundertealten Steineichen aus dem sich eine Travertino-Steintreppe auf zur höher gelegenen Ebene empor windet.

Die großartige romanische Kirche Santa Maria Assunta , welche schon 1017 erwähnt wurde, besitzt nur ein Kirchenschiff. Das ‚Ospedale della Scala’ direkt vor der Kirche gelegen, bietet Unterkunft den Pilgern und Wanderern der ‚Via Francigena’. Erbaut im 13.Jh., ist dort in einem Innenhof noch ein Brunnen des 15.Jh. erhalten.

Bagno Vignoni

Der Name dieser alten Ortschaft kommt von Vignoni, einem schon im 11.Jh. bekannten Kastell, dessen Reste die Erhöhung über dem Städtchen dominieren.

Seine Thermalquellen wurden schon seit der Römerzeit genutzt, wie zahlreiche altertümliche Funde, die sich heute in der Sammlung Chigi im Museo Archeologico Nazionale in Siena befinden, bezeugen. Das Dorf entwickelte sich in der Ebene, zur Hälfte zwischen den Vignonihügeln und einer schroffen Schlucht  des Orcia-Fluss. In einem großen rechteckigen Becken, in dem die Quellwasser sprudeln, jenes Element, das Erzeuger der Stadtanlage war  und bis heute Zentrum des Ortes ist, errichtet wegen der offensichtlichen Nachfrage nach einigen besonderen Aspekten der römischen Thermalanlagen.

Um das Becken herum erstrecken sich die Wohnhäuser, Gasthöfe und die Kirche San Giovanni Battista. Vom , mit einer Brücke überspannten Becken, erreicht das Wasser die Thermen und speist danach eine Folge von Mühlen entlang der Straße zum Fluss hinab, die nun zu besichtigen sind.
Heute ist Bagno Vignoni bekannt und beliebt in der ganzen Welt als exklusives Thermalbad, welches im Herzen des ‚Parco Artistico Naturale e Culturale’ im Orcia-Tal,  umgeben von der imposanten Schönheit der Natur liegt.

Montepulciano

Montepulciano wurde entlang eines schmalen Kalkkamms gebaut, umgeben von einer Wehrmauer zur Befestigung.

Die Stadt ist vor allem für seine imposanten Renaissancepaläste bekannt, für die elegante Schönheit seiner Kirchen und dem Wein ‚Nobile’, einer  der international meistgeschätzten Weine der Toskana.

Das Zentrum drängt sich um eine Breite Straße herum den Hügel hinauf , welche im Hauptplatz, Piazza Grande, auf dem Gipfel, mündet.

Der schöne ‚Tempel der Madonna von San Biagio’ befindet sich unterhalb der Befestigungsmauer und wurde in perlweißem Travertino-Stein errichtet.

Die Kirche Sant’Agostino wurde 1427 von Michelozzo konstruiert. Sein reich verziertes Portal beherbergt neben den Skulpturen des Heiligen Johannes und des Augustins auch diejenige der ‚Jungfrau mit Kind’.

Der imposante Palast Tarugi aus dem 16. Jh. befindet sich neben dem Rathaus und ist eines der schönsten bürgerlichen Bauwerke seiner Zeit.

Der Dom wurde zwischen 1592 und 1630 von Ippolito Scalsa errichtet. Seine Fassade ist unvollendet und ohne Marmorverkleidung.

Radicofani

Radicofani, zwischen dem Orcia-Tal und dem Osthang des Paglia-Tals, ist eine, in seiner mittelalterlichen Form perfekt erhaltene, römische Siedlung.

Diese Ortschaft ist durch die Präsenz einer Festung charakterisiert, von deren man das Paglia-Tal, und den dadurch führenden Pilgerweg Francigena, überwachte. Aus der Tiefe des Tales kommend, führt der Weg Richtung Radicofani: Die Festung wurde während des Hochmittelalters erbaut und später mehrmals vergrößert, sie war   ein wichtiger militärischer Stützpunkt, bevor sie obligatorische Etappe für Wanderer und Pilger aus den Norden wurde. Sie ist nicht nur Schauplatz der eigenen Historie, sondern wurde auch literarisch durch Boccacicios und Dantes Erzählungen über den legendären, sowohl grausamen als auch gebildeten  Signore  Ghino di Tacco verewigt.

Im höher gelegenen Teil der Ortschaft befindet sich der Stadtpalast, aktueller Sitz der Stadtverwaltung, erbaut 1255, mit den Verwaltungssiegeln an seiner Fassade aus der, der Zeit der sienesischen Republik. Die Hauptstraße hinabgehend, erreicht man die Kirche S. Agata, ein ehemaliges Kloster. Auf dem Platz davor steht die Pfarrkirche S. Pietro Apostolo, im romanischen Stil des 13. Jahrhunderts. In den öffentlichen Gärten, die an die Piazza grenzen , steht eine aus Basalt gehauene Statue Ghino di Taccos. Unten im Ort befindet sich die grandiose Medicivilla ‚La Posta’.  

Sant’Antimo

Durch die Hügellandschaft und Zypressenhaine des Orcia-Tals führt einer der wichtigsten ‚Glaubenswege’ Europas.

An ihm entlang erhoben sich im Mittelalter außerortendlich faszinierende Kirchen und Abteien. Ohne den Pilgerweg Francigena mit seinen illustren Bestreitern  in Betracht zu ziehen, ist es unmöglich die Blüte der religiösen Monumente des Orcia-Tals zu verstehen.

Es war Karl der Große, der nach, von Historikern nicht bestätigter, Legende , zwischen 774 und 781 Reliquien der Heiligen Sebastian und Antimo von Papst Adrian I. entgegennahm, und für deren Verehrung er die wichtigsten Klöster der Toskana gründete. Auch wenn sich der Frankenkönig und zukünftige Kaiser nicht im Orcia Tal aufhielt, ist es jedoch sicher, dass die Abtei von Sant’ Antimo schon 814 geweiht wurde. Das ihre Formen  an die großen romanischen Kirchen Frankreichs erinnern, ist ein weiteres Zeugnis dafür,  welchen Einfluss der Pilgerweg auf diese Hügel ausübte.

Montalcino

Dieser Ort ist bekannt für den Brunello, einer der besten Rotweine der Welt. Aber Montalcino ist auch eine großartige Kunststadt, welche , von ihrem Hügel aus, die 3000 Hektar Weingebiet (davon die Hälfte für den Anbau des Brunellos), welches ihr Ruhm und Reichtum verschaffte, dominiert.

Zwischen den Becken des Ombrone- und Orcia-Flusses gelegen, wird das Zentrum, von einer im Jahr 1361 erbauten Festung bewacht, um bei einem Besetzungsversuch durch den Stadtstaat Siena die Tore Montalcinos zu versiegeln.

Neben der Festung ist, der zwischen den zweiten und dritten Jahrhundert erbaute, schlanke Turm des ‚Palazzo Comunale’ Symbol der Stadt. Zu seinen Füßen liegen die ‚Piazza del Popolo’ und die gotische Loggia. 

Via Francigena

Die Via Francigena ist ein alter Pilgerweg von Canterbury nach Rom, und eine der wichtigsten europäischen Verbindungsstraßen des Mittelalters.

Die Pilgerfahrt nach Rom, zum Grab des Heiligen Apostel Petrus war, zusammen mit dem Heiligen Land und  Santiago di Compostela, eine der 3 „peregrinationes maiores“. Größtenteils folgen die Pilger den alten römischen Wegen. Diejenigen, die in nachkarolingischer Zeit aus den fränkischen Landen kamen, überquerten die Alpen und drangen nach Italien. Der bekannteste Weg ging über den Monginevro-Pass, und gab der von dort nach Rom führenden Straße den Namen ‚Fancigena’, was ‚aus dem Land der Franken kommend’ bedeutet.

Diese Via war deshalb Teil des Straßennetzes Europäischer Pilgerfahrten, welches die wichtigsten geistlichen Zentren der damaligen Zeit miteinander verband. Noch heute sind in diesem Landstrich die Erinnerungen an diesen Weg, der so tief greifend die Siedlungsform und die Traditionen der durchquerten Ortschaften bestimmte, auffindbar.